Julie Shanahan

Julie Shanahan ist 1962 in Adelaide, Australien, geboren. Sie begann bereits mit sieben Jahren zu tanzen. Ihre Mutter betrieb mit einer Freundin eine Ballettschule, in der Julie das Programm der Royal Academy of Dance absolvierte. Nach der Schule studierte sie zwei Jahre modernen Tanz am Center for Performing Arts und wurde vom Choreografen Kai Tai Chan aus Sydney entdeckte, der sie für seine One Extra Dance Company engagierte. So ging die junge Tänzerin mit 19 Jahren nach Sydney. Durch ein Gastengagement im Norden Australiens konnte sie etwas Geld sparen und entschloss sich, mit einem Freund 1983 nach Europa zu reisen. Dieser hatte Kontakt zur Compagnie von Reinhild Hoffmann in Bremen. Julie Shanahan konnte dort trainieren, durfte vortanzen, und Hoffmann engagierte sie. Ein Wendepunkt im Leben der Tänzerin. Sie entschloss sich, 1984 für zunächst ein Jahr nach Bremen zu gehen. Das war für sie am Anfang eine schwere Zeit. Trotzdem verlängerte sie ihren Vertrag und wechselte mit der Choreographin nach Bochum. Schon in Adelaide, wo sie selbst beim Fringe Festival aufgetreten war, hatte sie 1981 Vorstellungen des Tanztheater Wuppertal gesehen. Von Bochum aus intensivierte sich der Kontakt nach Wuppertal, und so nahm sie an einem Vortanzen teil und 1988 wurde sie von Pina Bausch engagiert. Palermo Palermo war die erste Neuproduktion, an der sie mitwirkte. Sie fühlte sich sofort wohl. 21 Jahre lang, bis zum Tod der Choreographin, hat sie eng mit ihr gearbeitet. Zwei Kinder hat Julie Shanahan in der Zeit bekommen, aber nie lange pausiert. Das Tanztheater Wuppertal war und ist für sie Familie. Aufhören zu tanzen kann sie sich nicht vorstellen. Mittlerweile ist sie eine erfahrene Probenleiterin für das Wuppertaler Repertoire, leitet Workshops - zuletzt nahm sie als eine der Probenleiter*innen an einem Projekt der Pina Bausch Foundation in Kooperation mit der École des Sables im Senegal teil und studierte Das Frühlingsopfer mit afrikanischen Tänzern ein. 2021/22 wirkte sie als Darstellerin bei der Neueinstudierung von I was Sitting on My Patio This Guy Appearded I Thought I Was Halluciating von Robert Wilson/Codirektion Lucinda Childs aus dem Jahr 1977 mit.